Das Frankenburger Wappen und seine Geschichte
Kaiser Ferdinand II. erhob auf Bitte des Grafen Khevenhüller am 11. Juni 1621 die Ortschaft Zwiespallen zum Markt Frankenburg und verlieh dem Markt folgendes Wappen:
"Einen Schild, in mitten quer in zwei gleiche Teile also geteilt, daß der untere rot oder rubinfärbig, worin auf einem weißen oder silberfarbenen Polster, an dessen vier Ecken je ein gelber oder goldfarbener Quasten, ein mit dem Mundloch aufwärts gekehrtes schwarzes Posthörnlein mit vergoldeter Zierung erscheint; der obere Teil des Schildes schwarz, in weichem unten zwei lodernde gelbe oder goldfarbene Straßen, oben denselben aber aus einem gelben Ast, aus welchem zu beiden Seiten ein gelbes Aichelreis entspringt, eine gelbe oder goldfarbene Aichel über sich gekehrt. in der Mitte des Schildes ein blaues oder lasurfarbenes Herzschild, worin ein gelber oder goldfarbener lateinischer Buchstabe F".
Das Eichelreis und die lodernden Straßen sind mit dem Wappen der Khebenhüller-Aichlberg entnommen. Die Khevenhüller, ein Geschlecht, das wahrscheinlich aus Khevenhüll in Mittelfranken stammt, kamen im 11. Jahrhundert durch die Bamberger Besitzungen in Kärnten nach Villach. In den Attergau kam das Geschlecht im Jahr 1581, als es nach langen Verhandlungen die drei Attergauherrrschaften Frankenburg, Kammer und Kogl um den Kaufpreis von 235.000 Gulden von den Habsburgern erwarb. 1593 wurden die drei Herrschaften zur Grafschaft Frankenburg erhoben. Seit 1427 waren die Khevenhüller Besitzer des Schlosses Aichlberg in Kärnten und führten seither auch das Wappen der Aichlberger, das in den Gemeindewappen von Frankenburg und Amflwang aufscheint.
Der untere Teil des Wappens mit dem Posthörnlein auf weißem Polster ist dem Wappen der Gemahlin Franz Christoph Khevenhüllers, Barbara Teufel von Guntersdorf entnommen.
Franz Christoph hat Barbara Teufel 1613 gegen den Willen ihrer Eltern entführt und in Wien geheiratet. In der Khevenhüller-Chronik des Georg Moshamer (1623/24) sind Franz Christoph und Barbara auf den Tafeln 408 und 409 prachtvoll dargestellt. Er in spanischer Hoftracht vor dem Schloß Frein, sie in einem reich verzierten Silberbrokatkleid vor dem Schloß Weyregg. Auf diesen beiden Tafeln sind auch die oben erwähnten Familienwappen abgebildet und geben so einen sicheren Hinweis auf das Frankenburger Wappen.
Der Buchstabe "F" weist auf Kaiser Ferdinand II. hin.